Laquinimod als Tablette gegen MS

Über die bereits erwähnte Substanz Laquinimod gibt es gute Studienergebnisse. Laquinimod ist ein neues MS-Medikament in der Entwicklung. Es wird wie Fingolimod oral als Tabletten eingenommen.


Rituximab versagt bei PPMS (Studie)

Die Hersteller von Rituxan (Rituximab), Genentech und Biogen Idec geben bekannt, dass Rituximab für primär-progrediente MS nach einer 96 Wochen dauernden Studie als nicht erfolgreich eingeschätzt wird.

Intrathekale TCA-Therapie bei MS: Erfahrungen gesucht

Eine Zuschrift des Lesers "stephan" lenkte unseren Blick auf eine seit langem bekannte, symptomatische Therapie von Multiple Sklerose:
Die intrathekale TCA-Therapie.

Er fragt:
Ich habe nächste Woche meinen ersten Termin zur intrathekalen Cortison-Gabe. Was ich bisher Gutes darüber gehört habe, lässt mich hoffen, meine Gehfähigkeit zu verbessern. Allerdings habe ich von Nebenwirkungen wie Potenzproblemen und schlimmen Kopfschmerzen gehört. Ist da was dran oder ist das eher Panikmache?
Wir rufen unsere geneigten LeserInnen auf, eigene Erfahrungen mit dieser Therapieform hier in den Kommentaren einzuwerfen.
Eine kleine Liste von Links auf deutschsprachige Seiten zum Thema TCA-Therapie (auch als "ITT" abgekürzt) haben wir in der Langfassung dieses Beitrags zusammengestellt.

Rituximab bei MS: Radiobeitrag von SWR2 Campus

Rituximab (wir berichteten), das der Krebsbehandlung entspringt, zeigte erstaunlich gute Studienergebnisse bei MS-Patienten, die auf andere Therapien nicht ansprachen (sogenannte Non-responders). Ein ca. 5-minütiger Radiobeitrag von SWR2 Campus erklärt Wirkungen und spricht mit beteiligten Wissenschaftlern.

Entwicklung von MBP8298 durch Lilly-Einstieg gestärkt

Der Pharma-Gigant Eli Lilly steigt in die Entwicklung von BioMS's MBP8298 ein und erwirbt exklusive Lizenzrechte. Dieser Schritt deutet an, dass bald eine neue viel versprechende MS-Therapie verfügbar sein könnte: zwei Phase-III Studien laufen für progrediente Multiple Sklerose und eine Phase-II Studie für schubförmige Verlaufsformen.

MBP8298 ist ein synthetisches Myelinbasisches Protein (daher "MBP"), das aus 17 Aminosäuren besteht. Es wird alle 6 Monate intravenös verabreicht und soll "5 Jahre bringen", d.h. den Krankheitsverlauf entsprechend verzögern.

Herzlichen Dank an Rainer F. für den Hinweis!

Pharma-Schnipsel: Fampridin-SR und Copaxone

Acorda Therapeutics, Inc. gab heute bekannt, dass die Patientenrekrutierung für die Phase 3 der klinischen Studie zu Fampridine-SR bei der Multiplen Sklerose (MS)-Therapie abgeschlossen ist. Mit ersten Ergebnissen wird im 2. Quartal 2008 gerechnet. Fampridin-SR wird oral verabreicht und soll die Gehfähigkeit von MS-Patienten deutlich verbessern.

Auch Teva empfiehlt nun die Copaxone-Therapie in einem sehr frühen Krankheitsstadium zu beginnen: Eine Studie mit 481 Patienten zeigte, dass nur 25% der Patienten, die nach den ersten Symptomen mit Glatirameracetat behandelt wurden, eine klinisch gesicherte MS entwickeln gegenüber 43% der Placebo-Gruppe, was einer Reduktion um 44% entspricht. Ein zweiter Schub trat in der Copaxone-Gruppe erst nach durchschnittlich 722 Tagen auf, während die Placebo-Gruppe diesen bereits nach durchschnittlich 336 Tagen entwickelte.

Betaferon-Abschreibung von 152 Mio. Euro belastet Bayer

Bayer gibt den Plan auf, eine höher dosierte Version seines umsatzstärksten Medikaments, Betaferon, auf den Markt zu bringen. Eine Studie habe keine höhere Wirksamkeit des mit fast 1 Mrd. Euro Umsatz bedeutsamsten Bayer-Produkts gegenüber der bisherigen Dosierung ergeben, schreibt die Financial Times Deutschland in ihrer heutigen Ausgabe.

Antikörper rHIgM22 repariert Myelin bei Mäusen, neues MS-Blog

Der [monoklonale] Antikörper [rHIgM22] bindet am Myelin und auf der Oberfläche von Hirn- und Rückenmarkzellen und stimuliert dadurch tatsächlich die Remyelinisierung.
schreibt das Ärzteblatt unter Bezug auf Forscher der Mayo Clinic in Rochester/USA. Mit klinischen Studien will man zunächst vorsichtig sein und nennt daher auch keinen möglichen Start derselben. (Gefunden via 2XIEME COULEUR ("zweite Farbe"))

Neue MS-Medikamente: Was ist in der Pipeline?

Der Benutzer "dignan" hat im August 2005 im This Is MS Forum eine exorbitante Liste an MS-Medikamenten, die in der Pipeline sind, erstellt. Diese Liste hat sie/er nun auch ganz aktuell (Stand: 26. September 2007) auf einer eigenen Website publiziert und umfasst zugelassene Therapien genauso wie "Off-label"-Präparate (Therapien, die nicht für Multiple Sklerose entwickelt wurden). Am umfangreichsten ist jedoch die Liste der Phase-I, -II und -III Studien sowie Wirkstoffe, die sich in der prä-klinischen Erprobung befinden.

Neue Therapie-Erfolge bei Multipler Sklerose

Der ärztliche Leiter der Abteilung für Neurologie an der Berliner Charité, Prof. Dr. Karl M. Einhäupl, und Prof. Hans-Peter Hartung von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf berichten im Deutschlandfunk über neue Behandlungserfolge bei Multipler Sklerose.

Betaferon: Doppelte Dosis steht kurz vor der Einführung

Wie Bayer gestern in einer Pressemitteilung für Investoren bekannt gab, ist die Einführung einer hochdosierten Variante des MS-Medikaments Interferon-1b noch für dieses Jahr geplant.

Fampridin-SR: Phase-3 Studie hat begonnen (Update 04.06.2008)

Schon sehr kurz nach der Ankündigung hat Acorda Therapeutics nun die Phase-3 Studie zu Fampridine-SR begonnen.

RTL1000: Neues MS-Medikament in Phase-1-Studie in USA

In den Vereinigten Staaten erreichte ein weiteres neues MS-Medikament die Phase 1 der klinischen Studien, RTL1000 von Artielle ImmunoTherapeutics.

Die Ergebnisse aus dem Maus-Modell klingen extrem vielversprechend:
Wir wurden überrascht herauszufinden, dass RTL1000 die bereits vorhandene Beschädigung aufheben konnte. Die Resultate waren unglaublich,
berichtet Arthur Vanderbark von der Universität in Oregon.

Verhindert Glucosamin-ähnliche Nahrungsergänzung den Krankheitsfortschritt bei Multiple Sklerose?

Ein heute veröffentlichtes Studienergebnis der University of California, Irvine/USA, lässt (nicht nur) Befürworter einer Ernährungsumstellung bei MS aufhorchen: Eine spezielle Form von Glucosamin mit der genauen Bezeichnung N-acetylglucosamine (GlcNAc) erzielte im Tierversuch erstaunliche Resultate bei Multiple Sklerose und Diabetes (Typ-1).
Doch wie genau soll das funktioneren?

Interview mit "Doktor Marihuana", Dr. Phillip Leveque

Ein Video-Interview (englisch, ca. 10 Min.) über die medizinische Verwendung von Marihuana und Dronabinol (auch: Marinol, synthetisches THC). Im US-Bundesstaat Oregon gibt es ca. 15.000 Erlaubnisse zur Marihuana-Zucht, -Mitnahme und -Verwendung; hauptsächlich für Patienten mit "Krebs, HIV, Alzheimer, [...] und Multiple Sklerose".

Auch der Focus versucht, Multiple Sklerose zu erklären

Nach BILD (1, 2) versucht sich nun auch das selbst ernannte "Nachrichtenmagazin" FOCUS an einer Reihe von MS-Artikeln. Das Erstaunliche daran ist, dass die BILD-Serie fast ebenso gut und in manchen Punkten sogar besser über Multiple Sklerose berichtet.
So schließt der FOCUS einen Artikel mit einem Satz, dem viele Betroffene durch andere Erfahrungen sicherlich widersprechen würden:
Alternative Therapien wie bestimmte Diäten und das Ersetzen von Amalgam-Zahnfüllungen haben sich bei der Behandlung der Multiplen Sklerose nicht als wirksam erwiesen.
Dem würden MitstreiterInnen wie z.B. Christine Wagener-Thiele bestimmt vehement widersprechen -- ignoriert diese Aussage doch die Bemühungen zahlloser alternativer Therapieformen als Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung.

Genetisch veränderte Knochenmarkzellen lindern MS-Symptome im Tiermodell

Wissenschaftler der Uni Bonn testen erfolgreich die Injektion von genetisch veränderten Knochenmarkzellen an Labormäusen, die an einer tierischen Variante von Multiple Sklerose litten. Inwieweit dies Hoffnung geben kann für die vom Labortier deutlich unterschiedliche MS beim Menschen ist wie immer unklar.

FTY720 (Fingolimod) als neue Hoffnung in der Multiple Sklerose-Therapie?

Novartis rekrutiert derzeit aktiv, u.a. über Google-Anzeigen, Teilnehmer für die Phase III Studien zu FTY720 (Fingolimod). Dass es seit einigen Jahren Pause also endlich wieder Bewegung in der konkreten MS-Therapie gibt, ist an sich ein Grund zur Freude. Oder nicht?

Multiple Sklerose erfordert mehr als nur eine Basistherapie

Hans Lassmann, Leiter des Zentrums für Hirnforschung der Universität Wien, plädierte auf der Jahrestagung der Neurowissenschaftler für eine differenzierte Herangehensweise an die MS-Therapie.