Das Problem mit der Progression

Der folgende Beitrag ist eine Übersetzung aus dem Englischen.
Geschrieben hat diesen langen Text Marc, ein 45jährigen New Yorker. Dieser Beitrag ist unserer Meinung nach mit das Wertvollste, was ein MS-Betroffener zu seiner fortschreitenden Erkrankung geschrieben hat. Deshalb freuen wir uns besonders, dass Marc einverstanden war, diesen Text ins deutsche zu übertragen.

MS-Progression: Fortschreiten bei Multiple Sklerose
"In letzter Zeit hat mir die MS ganz schön zugesetzt. Es wird immer schwerer für mich, in meiner Wohnung herumzustolpern und ich bin kurz davor, mich dafür zu entscheiden, meinen Rollstuhl sowohl für zuhause als auch für draußen einzusetzen. Bisher habe ich den Rollstuhl ausschließlich für meine Reisen im Bienenstock von New York verwendet, aber inzwischen kündigt sich die unbehagliche Erkenntnis an, dass ich ihn auch für Ausflüge vom Schlafzimmer in die Küche brauchen werde. Es sieht aus, als ob mich der Fortschritt meiner Krankheit dazu zwingt, eine weitere psychologische Grenze zu durchbrechen.

Cladribin-Tabletten zur Behandlung von schubförmiger Multipler Sklerose: Zulassung beantragt

Merck hat bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMEA die Zulassung von Cladribin beantragt.
Mit der Zulassung sei bestenfalls Ende 2010, vermutlich Anfang 2011 zu rechnen.

CCSVI: Chronische Gehirn-Kreislauf-Insuffizienz als neues MS-Modell?

Prof. Paolo ZamboniWas sich zunächst unglaublich anhört, könnte bald "eine ganz dicke Ueberaschung in Sachen MS" werden, mailt heute unsere Leserin Arne aus Neuseeland.
Vereinfacht ausgedrückt: Ein Team um Prof. Paolo Zamboni (Foto) hat bereits 2006 herausgefunden, dass bei (manchen/allen?) MS-Patienten der venöse Abfluss von Blut aus dem Gehirn ins Herz gestört ist.. Prof. Zamboni ist nun der Auffassung, dass eine CCSVI die Schwere und Progression der MS erhöht, weil das venöse System seine Aufgabe, Giftstoffe aus dem zerebralen Bereich abzutransportieren, unzureichend erfüllt.

CCSVI: Puzzlestück oder Schabernack?

Ist CCSVI das nächste große Puzzlestück im MS-Verständnis und dadurch der Schrecken deren, die mit bemühter Immunmodulation bisher einen Haufen Geld verdienen? Oder halbgarer Schabernack eines fachfremden Mediziners, der doch von neurologischen und Autoimmun-Krankheiten keine Ahnung hat?

Es findet sich eine Vielzahl von englischsprachigen Quellen: Aufsätze, Forenbeiträge und sogar Therapien, die wir hier als Überblick und zur geschätzten Diskussion bereit stellen. Im deutschen Sprachraum ist das Interesse bisher noch nicht sehr groß.

Copaxone: Glatirameracetat-Wirkung entschlüsselt

Das seit Anfang des Jahrzehnts zugelassene MS-Medikament Copaxone mit dem Wirkstoff Glatirameracetat hat eine nachweisbare Wirkung als Basistherapie, nur konnte bisher niemand genau erklären, wieso es wirkt.

CDP323: Phase II Studie beendet, Entwicklung abgebrochen

Neben den sich häufenden PML-Fällen unter Tysabri (siehe z.B. hier) muss Biogen Idec einen weiteren Rückschlag vermelden: Die gemeinsam mit der belgischen UCB entwickelte und als Hoffnungsträger in die Phase II Studie gegangene Substanz CDP323 (wir berichteten, Wikipedia) hat bei Abschluss der Studie keine signifikante Wirkung gezeigt, die Entwicklung wird abgebrochen.