mdr-umschau und ARD Plusminus berichten über die Markteinführung von Dimethylfumarat und Alemtuzumab
Bildnachweis: eigenes Bildschirmfoto, Quelle: MDR
Indikationshopping, um MS auszuschlachten?
Wir berichteten bereits 2008 erstmals über die Möglichkeiten von Alemtuzumab in der MS-Therapie, die Einführung von BG-12 aka Dimethylfumarat bzw. Fumarsäure (dort auch die Kommentare) wird von vielen Multiple Sklerose-PatientInnen hoffnungsvoll erwartet. Den ganzen Bericht gibt es noch bis ca. 5. Februar in der MDR-mediathek zu sehen und heute Abend in einer kürzeren Fassung im ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus.Der Mechanismus, günstige Präparate für Multiple Sklerose umzuwidmen, um einen möglichst hohen Preis zu erzielen ("Indikationshopping"), kam in veränderter Form auch bei Fampyra zum Einsatz: Statt 200 Kapseln puren (nicht-retardierenden) Wirkstoff für ca. 120 EUR aus der Apotheke zu beziehen, bezahlen nun die Krankenkassen über 500 EUR monatlich für Fampyra in der 28-Tabletten-Darreichung, retardierend.
Wo bleibt da der Mensch, wenn's nur noch ums Business geht? Müssen wir langfristig um die gesellschaftliche Akzeptanz fürchten, so teure Krankheiten wie unsere weiter bezahlen zu wollen?
Für uns besonders interessant sind die Erfahrungen der im Screenshot oben gezeigten MS-Patientin Antje Reimann (ab ca. Min. 3'00), die wirklich sehr gute Besserung ihrer schubförmigen MS erzielt, seit sie die aus der Apotheke bezogenen Dimethylfumarat-Kapseln einnimmt. Bei aller Hoffnung ist wieder einmal anzunehmen, dass Dimethylfumarat nicht bei allen MS-Patientinnen einen so guten Effekt hat. Spannend bleibt es also auf jeden Fall.