CCSVI ("venöse MS") heute im Tagesspiegel

Die heutige Ausgabe des Tagesspiegel berichtet angenehm unaufgeregt über die CCSVI-These als MS-Ursache (wir berichteten).

Doch schon heute werden die Neurologen in den MS-Sprechstunden mit Fragen nach den Stents bestürmt. Im Netz argwöhnen Betroffene, ihre behandelnden Ärzte machten gemeinsame Sache mit den Herstellerfirmen der teuren Immuntherapeutika, mit denen derzeit neuen Schüben vorgebeugt wird. Und es kursieren Namen von polnischen Medizinern, die den Eingriff ebenfalls ausführen. Lutz Harms, Leiter des MS-Zentrums an der Klinik für Neurologie der Charité, bekommt jede Woche mehrere Anfragen. „Dies ist ein ausgesprochen experimenteller Ansatz, der gegenwärtig nicht zu rechtfertigen ist“, sagt der Neurologe. Er empfiehlt seinen Patienten, solide Studien abzuwarten.
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Gleichzeitig hat die Arbeitsgruppe Ultraschall seiner Klinik begonnen, die Venen von MS-Patienten unter der neuen Fragestellung genauer zu untersuchen. „Wir sind dabei, uns das systematisch anzuschauen, haben bisher allerdings noch keine der von Zamboni beschriebenen Verengungen gefunden“, berichtet Harms. Dass der Zündfunke für die Schädigung der Myelinschicht durch venöse Stauungen gelegt wird, ist nach Ansicht des Neurologen auch deshalb wenig plausibel, weil an MS meist jüngere Menschen erkranken. "Zur Venentheorie würde besser passen, wenn Ältere mit einer Herzschwäche häufiger MS bekämen."
Alles nachzulesen im Tagesspiegel: Stau in der Blutbahn (Ausgabe vom 22.12.2009)

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